Rituelle Performance von Toutou, le conteur (Der Erzähler)
In Masquisard (Masque/Maske + Maquisard; Widerstandkämpfer+innen aus dem Untergrund) lässt Toutou Ditchou den Widerstand gegen die Kolonialherrschaft in Kamerun wieder aufflackern. Doch zwischen 1955 und 1971 wurden viele der Unabhängigkeitskämpfer:innen enthauptet. Kein Erinnerungsmahnmal gibt Aufschluss darüber. „Die Maquisards wollten die totale Unabhängigkeit und kämpften dafür. Doch schon der Gedanke, die kolonialen Fesseln abzustreifen, machte sie zu Subversiven. Diejenigen, die sich mit den ehemaligen Kolonialherren einließen, blieben an der Macht“ (Toutou Ditchou). Vor der französischen Kolonialherrschaft war Kamerun deutsche Kolonie. Die Performance wird dank der Unterstützung und in Kooperation mit dem RAUTENSTRAUCH-JOEST-MUSEUM – Kulturen der Welt in Köln adaptiert. Masquisard ist eine Katharsis zur Beruhigung der Seelen in einem dunklen Kapitel der Geschichte Kameruns und eine Hommage an die Märtyrer*innen von Unabhängigkeitskämpfen. Bis heute herrscht Schweigen - früher war es gar verboten, von dem zu sprechen, was damals geschah“, so Toutou, der für eine Erinnerungskultur plädiert. „Es gibt keine Antworten, wer die Indépendantistes, die man als Unruhestifter sah, geköpft hat. Noch heute herrscht Angst…“, sagt Toutou. Und die reicht zurück in die Kolonialzeit und den Übergang in die Unabhängigkeit. Félix-Roland Moumié, Leader der UPC, der ersten politischen Partei, die wirklich unabhängig war, verlangte die bedingungslose Unabhängigkeit („indépendance sans condition“). 1960 wurde er vergiftet.
Die Performance ist eine Kooperation mit der Africologne: MASQUISARD - africologne. Die Adaption in Köln wird gefördert durch den Kulturentwicklungsplan der Stadt Köln.
Die Veranstaltung ist am 7. und 8.6.2025 Teil des Veranstaltungswochenendes: FROM BANDUNG TO BLM AND BEYOND. Ein Wochenende über globale Freiheitskämpfe von Bandung bis Black Lives Matter Das RJM beleuchtet die Bandung Konferenz, einem Meilenstein für die Befreiung des globalen Südens, zu der sich im April 1955 29 Vertreter aus asiatischen und afrikanischen Ländern in Indonesien trafen und zeigt die Verbindungen zwischen den Freiheitskämpfen in Afrika, Südamerika und Asien, der US-amerikanische Bürgerrechts- und Black-Power-Bewegung und den panafrikanischen Festivals. Denn dies alles waren keine voneinander unabhängigen Ereignisse, sondern Teile eines globalen Kampfes gegen Rassismus, Kolonialismus und wirtschaftliche Ausbeutung. Genaues Programm ab Mai unter https://rautenstrauch-joest-museum.de/Startseite und https://www.instagram.com/rautenstrauchjoestmuseumkoeln/
Für: Erwachsene
| Von: Rautenstrauch-Joest-Museum
| Teilnahme: kostenlos | zzgl. Eintritt