Forschung
Das RJM setzt sich für eine interdisziplinäre, postkoloniale Erforschung seiner Sammlungen ein. Wir unterstützen den Dialog, den Wissensaustausch und die Kooperation mit mit den Nachkommen der Gesellschaften, aus denen die Sammlungen stammen, sowie mit Wissenschaftler*innen, Kurator*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Akteur*innen. Partizipation und Inklusion erachten wir als wichtige Elemente für eine Vielstimmigkeit und Transparenz neuer Forschungsmethoden. Aktuell arbeiten wir daher insbesondere an einer Digitalisierungsstrategie sowie einer schrittweisen Erschließung und Offenlegung der Provenienzen unserer Sammlungsbestände.
Ziel der Provenienzforschung ist eine möglichst lückenlose Erschließung der Herkunft von Sammlungsbeständen von der Entstehung bis hin zum heutigen Aufbewahrungsort. Zu klären ist dabei, unter welchen rechtlichen, politischen, kulturellen und wissenschaftstheoretischen Umständen und Perspektiven die Kulturgüter ins Museum gelangten.
Die Stadt Köln richtete aufgrund der hohen Relevanz des Themas 2007 eine Referent* innenstelle für Provenienzforschung im Dezernat für Kunst und Kultur ein. Der Schwerpunkt lag hier bislang auf der Untersuchung der Herkunft von Werken der bildenden Kunst und NS-verfolgungsbedingtem Entzug. Seit 2017 wird auch die Aufarbeitung kolonialer Unrechtskontexte in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert ("Provenienzforschung in kolonialen Sammlungen"). Hierzu stehen wir im engen Austausch mit der Arbeitsgruppe Koloniale Provenienzen im Arbeitskreis Provenienzforschung, dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste , der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland sowie verschiedenen internationalen Akteur*innen.
Kooperation "TheMuseumsLab"
Wilhelm Joest
Max von Oppenheim
Die Sammlung Ludwig und ihre Akteur*innen
Invisible Inventories Programme (IIP)
Restaurierungsprojekt: Woven Stories
Forschungsprojekt Rapa Nui
Hermit-Inseln
Restaurierungsprojekt: Seidengewebe aus Aceh
Systematische Provenienzforschung
Das RJM möchte sich der Herausforderung einer umfassenden Offenlegung seiner Bestände stellen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die systematische Sichtung des Gesamtbestandes im Rahmen eines Forschungsvolontariats. Dazu soll der bisherige Kenntnisstand zu Provenienzen überprüft und um neue Informationen erweitert werden.
Die Ergebnisse werden im Anschluss die Basis für die nächsten Schritte bilden, wie etwa eine Priorisierung der Bestände für Tiefenforschung, die Erweiterung von Kooperationen mit Herkunftsgesellschaften und den Austausch mit anderen Museen. Ebenso dienen die Ergebnisse als Beitrag zur übergreifenden Forschungslandschaft etwa in Form von Publikationen, aber auch für ein hausinternes Vermittlungskonzept.