1. April 2021 bis 9. Januar 2022
RESIST! Die Kunst des Widerstands
RESIST! beleuchtet 500 Jahre antikolonialen Widerstand im Globalen Süden und erzählt über koloniale Unterdrückung und ihre Auswirkungen bis heute. Die Ausstellung ist eine Hommage an die Frauen, Männer und Kinder, die auf unterschiedlichste Art und Weise Widerstand geleistet haben und deren Geschichten bis heute kaum erzählt oder gehört werden.
Videobotschaft der Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur Sonderausstellung „RESIST! Die Kunst des Widerstands" im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln
Aus der Serie: Are You Calling Me a Dog? Werk aus der Sonderausstellung "RESIST! Die Kunst des Widerstands" im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Fotorechte: © Nura Qureshi Bildunterschrift: Nura Qureshi
Aus der Serie: Are You Calling Me a Dog?
© Nura Qureshi
In einer labyrinthisch-futuristischen Architektur von Rohren, Balken und Stahlelementen, erzählen die Arbeiten von über 40 zeitgenössischen Künstler*innen aus dem Globalen Süden und der Diaspora, die Geschichten von Rebellion und Krieg, Gewalt und Trauma sowie Überleben und Resilienz. Ihre Erzählungen werden ergänzt von zahlreichen Objekten aus der Sammlung des RJM und historischen Dokumenten, stumme Zeugen von Momenten des Widerstands. Innerhalb des Labyrinths eröffnen vier autonom kuratierte Räume weitere Perspektiven: Die nigerianische Künstlerin Peju Layiwola beschäftigt sich mit den geraubten Kulturgütern aus dem Königreich Benin (Nigeria), von denen sich zahlreiche auch in der Sammlung des RJM befinden und hat dazu mehrere andere nigerianische Künstler*innen eingeladen, die sich teils jahrzehntelang in Nigeria und in der Diaspora mit dem Raub von Benin-Bronzen in 1897 auseinandersetzen. Die namibischen Aktivistinnen Esther Utjiua Muinjangue und Ida Hoffmann erzählen vom Genozid an den Herero und Nama in Namibia. Die ungarische Kuratorin Tímea Junghaus hat Sinti- und Roma-Künstler*innen eingeladen, die ihren Kampf um Selbstbestimmung thematisieren. Schließlich klagt der Kölner postmigrantische Verein In-Haus e.V. koloniale Kontinuitäten an.
Auch Tanz und Musik haben einen Platz in der Ausstellung: Rokia Bamba, Soundkünstlerin und DJ entwickelt ein Sound- und Stimmenarchiv des Widerstands, und die urbanen Tanzkünstlerinnen Bahar Gökten und Daniela Rodriguez Romero geben Einblicke in verkörperlichten Widerstand. Zahlreiche digitale und analoge partizipative Formate wie Repair- und Schreibwerkstätten, Erzählcafés, eine wachsende „Library of Resistance“ und Live-Speaker mit denen Besucher*innen ins Gespräch kommen können, bieten eine Plattform für kritische Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus und seinen Kontinuitäten und schaffen zudem Räume fürs Sprechen lassen, für Zuhören, Vernetzung, Zusammensein und Solidarität.
Eintritt: 10 €, ermäßigt 8 €
Die Live-Speaker sind zu folgenden Zeiten in der Ausstellung:
Mittwoch, Samstag, Sonntag: 14-17 Uhr
Kölntag (1. Donnerstag im Monat): 18-21 Uhr
Kurator*innen
Kuratorinnen autonome Räume „It’s Yours!“
Esther Utjiua Muinjangue & Ida Hoffmann, Peju Layiwola, Tímea Junghaus, Integrationshaus (In-Haus e.V.) Köln-Kalk mit Elizaveta Khan, Mona Leitmeier, Sae Yun Jung, Salman Abdo und Rita Bomkamp
Artists in Residence
Rokia Bamba (Musik), Bahar Gökten & Daniela Rodriguez Romero (Urban Dance), Kiri Dalena (Koloniale Fotografie), Francis Oghuma (Real Time Documentary)
Beteiligte Künstler*innen
Florisse Adjanohoun, Christie Akumabor, Osaze Amadasun, Kader Attia, Roger Atikpo, Belkis Ayón, Marcel Djondo, Omar Victor Diop, Nwakuso Edozien, Robert Gabris, Jimoh Ganiyu, Anani Gbeteglo, Ayrson Heráclito, indieguerillas, Patricia Kaersenhout, Eustache Kamouna, Grada Kilomba, Mohammed Laouli, Alao Lukman, Peter Magubane, Dhuwarrwarr Marika, Tshibumba Kanda Matulu, Medu Art Ensemble, Luiza Prado de O. Martins, Malgorzata Mirga-Tas, Keviselie/Hans Ragnar Mathisen, Monday Midnite, Franky Mindja, Gaëtan Noussouglo, Lapiztola, Nura Qureshi, Emília Rigová, Mamadou Sall, Juan Manuel Sandoval, Diego Sandoval Ávila, Selma Selman, The Singh Twins, Alfred Ullrich, Huỳnh Văn Thuận, Kara Walker, Wantok Musik Foundation, Tania Willard, Lawrence Paul Yuxweluptun, Ernesto Yerena.
Ausstellungsgestaltung
raumlaborberlin
Ausstellungsgrafik
Elsa Westreicher und Studio Quack
Das Projekt wird gefördert von
Kulturstiftung des Bundes, Peter und Irene Ludwig Stiftung, F. Victor Rolff-Stiftung, Bundeszentrale für Politische Bildung, der Museumsgesellschaft e.V. des RJM sowie im Programm 360° Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes.
Mit dem Programm „360° Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kulturinstitutionen dabei, sich intensiver mit Migration und kultureller Vielfalt auseinanderzusetzen und neue Zugänge und Sichtbarkeiten für Gruppen der Gesellschaft zu schaffen, die bislang nicht angemessen erreicht wurden. Das Modellprogramm fördert zu diesem Zweck eine Vielfalt von Ansätzen, die auf die diversitätsbezogene Öffnung in den Bereichen Programm, Publikum und Personal zielen.
Der Deutschlandfunk ist Medienpartner der Ausstellung. Im Foyer des RJM wird u.a. eine Stele zur Deutschlandradio-Initiative "Denkfabrik" aufgebaut werden.
https://www.deutschlandradio.de/denkfabrik-dekolonisiert-euch
Weitere Infos zur Ausstellung unter:
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