Aufarbeitung der Dokumentation zur Realiensammlung Max von Oppenheims

Das Rautenstrauch-Joest-Museum beherbergt seit 1991 als Dauerleihgabe die ca. 1.600 Objekte umfassende Realiensammlung Max von Oppenheims (1860-1946), die dieser auf Reisen durch Nordafrika und Westasien sowie während eines 13 Jahre währenden Aufenthalts als Diplomat in Kairo zusammengetragen hatte. Sie enthält in erster Linie Kunstgegenstände und Ethnographica und ist der erhaltene Rest eines ursprünglich ca. 8.000 Objekte zählenden Bestands, der im Zweiten Weltkrieg jedoch stark dezimiert wurde. Auch ein Großteil der Sammlungsdokumentation ging verloren. Die überkommenen Akten und Inventarlisten sind bis heute nicht vollständig den erhaltenen Objekten sicher zugeordnet und ausgewertet worden.

Im Rahmen des Projekts steht deswegen die Überarbeitung bzw. Wiederherstellung dieser Zuordnung sowie das Auffinden bisher nicht bekannter Informationen aus den neu zugeordneten Quellen im Vordergrund. Zu den so gewonnenen Daten zählen insbesondere Informationen zu den Umständen des Erwerbs einzelner Objekte, zu ihrer Herkunft und Verwendung sowie der Chronologie innerhalb der Sammlung. Daneben sollen die Arbeiten einen umfassenderen Überblick über den (früheren und gegenwärtigen) Umfang der Sammlung und damit auch über das, was verloren gegangen ist, ermöglichen.

Die Einführung eines neuen Datenbanksystems im Rautenstrauch-Joest-Museum zum Winter 2020 bietet die Möglichkeit, die bisher nur rudimentär in einer separat geführten Datenbank für Dauerleihgaben erfassten Objekte aus der Sammlung Max von Oppenheim zu überprüfen, Inkonsistenzen und Fehler zu bereinigen und die neu gewonnenen Erkenntnisse nachzutragen.

In neuem Format und um zahlreiche Informationen erweitert, kann die Datenbank anschließend als Ausgangspunkt für weitere Forschungsprojekte (z.B. zu Provenienz und Kolonialismus) dienen. Daneben wird sie selbstverständlich erste Anlaufstelle für die Arbeit im Museum selbst darstellen, die Abwicklung des Leihverkehrs verbessern und Baustein für eine künftige Zugänglichmachung von Daten an ein größeres Publikum sein.


Details

Laufzeit: 2020-2021

Projektförderung: Museumsgesellschaft RJM e.V.

Projektmitarbeiter: Daniel Budke